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  • PRESSEMITTEILUNG

Jahresabschluss der EZB für 2021

17. Februar 2022

  • Jahresüberschuss der EZB betrug nach Zuführung von 0,6 Mrd € zur Rückstellung für finanzielle Risiken 0,2 Mrd € (2020: 1,6 Mrd €)
  • Jahresüberschuss wird an nationale Zentralbanken des Euroraums verteilt
  • Nettozinserträge aus zu geldpolitischen Zwecken gehaltenen Wertpapieren: 1,0 Mrd € (2020: 1,3 Mrd €)
  • Bilanzsumme der EZB steigt auf 680 Mrd € (2020: 569 Mrd €)

Laut dem geprüften Jahresabschluss der Europäischen Zentralbank (EZB) für 2021 betrug der Jahresüberschuss 192 Mio € (2020: 1 643 Mio €). Der Rückgang um 1 452 Mio € im Vergleich zum Vorjahr war hauptsächlich auf geringere Zinserträge aus Währungsreserven und aus zu geldpolitischen Zwecken gehaltenen Wertpapieren sowie auf die Zuführung zur Rückstellung für finanzielle Risiken zurückzuführen. Der EZB-Rat beschloss, der Rückstellung für finanzielle Risiken einen Betrag von 610 Mio € zuzuführen. Damit wurde auf das höhere Risiko reagiert, das in erster Linie auf die fortgesetzten Ankäufe von zu geldpolitischen Zwecken gehaltenen Wertpapieren zurückzuführen ist.

Der Nettozinsertrag belief sich 2021 auf 1 566 Mio € (2020: 2 017 Mio €). Die Nettozinserträge aus Währungsreserven gingen aufgrund der geringeren Zinserträge aus dem US-Dollar-Portfolio auf 197 Mio € zurück (2020: 474 Mio €). Die Nettozinserträge aus zu geldpolitischen Zwecken gehaltenen Wertpapieren sanken auf 1 006 Mio € (2020: 1 337 Mio €). Dies war vor allem auf negative Zinserträge aus dem Pandemie-Notfallankaufprogramm (Pandemic Emergency Purchase Programme – PEPP) zurückzuführen.

Die Abschreibungen beliefen sich auf 133 Mio € (2020: 26 Mio €). Dies war hauptsächlich auf nicht realisierte Kursverluste bei im US-Dollar-Portfolio und im Eigenmittelportfolio gehaltenen Wertpapieren zurückzuführen.

Die zu fortgeführten Anschaffungskosten (abzüglich etwaiger Wertminderungen) erfassten Wertpapiere in den zu geldpolitischen Zwecken gehaltenen Portfolios der EZB werden Werthaltigkeitstests unterzogen. Auf Grundlage der Ergebnisse dieser Tests wurde für diese Portfolios kein Wertminderungsaufwand erfasst.

Die Personalaufwendungen stiegen insgesamt auf 674 Mio € (2020: 646 Mio €). Gründe hierfür waren höhere Aufwendungen im Zusammenhang mit Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, die durch die jährliche versicherungsmathematische Bewertung zustande kamen, und die höhere durchschnittliche Beschäftigtenzahl. Die sonstigen Verwaltungsaufwendungen stiegen auf 564 Mio € (2020: 553 Mio €), was in erster Linie auf den Anstieg der Kosten für die Instandhaltung von Gebäuden zurückzuführen war.

Die Erträge aus Aufsichtsgebühren beliefen sich auf 578 Mio € (2020: 535 Mio €). Sie ergeben sich aus den Gebühren, die die EZB erhebt, um die Ausgaben für die Wahrnehmung ihrer Aufsichtsaufgaben zu decken. Grund für den Anstieg im Jahr 2021 waren die Weiterentwicklungen von bankenaufsichtsbezogenen IT-Systemen und höhere Personalaufwendungen.

Der Jahresüberschuss der EZB wird an die nationalen Zentralbanken (NZBen) des Euroraums ausgezahlt. Gemäß einem Beschluss des EZB-Rats wurde am 31. Januar 2022 eine Gewinnvorauszahlung in Höhe von 150 Mio € geleistet. Auf seiner gestrigen Sitzung beschloss der EZB-Rat, den verbleibenden Gewinn von 42 Mio € am 18. Februar 2022 auszuschütten.

Der Gesamtumfang der EZB-Bilanz wuchs um 111 Mrd € auf 680 Mrd € (2020: 569 Mrd €). Dieser Anstieg war vor allem auf die Wertpapierankäufe im Rahmen des PEPP und des Programms zum Ankauf von Vermögenswerten (Asset Purchase Programme – APP) zurückzuführen.

Ende 2021 belief sich das Volumen der konsolidierten Bilanz des Eurosystems, das die Aktiva und Passiva der NZBen des Euroraums und der EZB gegenüber Dritten umfasst, auf 8 566 Mrd € (2020: 6 978 Mrd €). Die Zunahme gegenüber dem Vorjahr ging vorwiegend auf die Wertpapierankäufe im Rahmen des PEPP und des APP und den gestiegenen Umfang der Refinanzierungsgeschäfte des Eurosystems infolge der dritten Serie gezielter längerfristiger Refinanzierungsgeschäfte (GLRG III) zurück.

Die Bestände des Eurosystems an zu geldpolitischen Zwecken gehaltenen Wertpapieren erhöhten sich um 1 019 Mrd € auf 4 713 Mrd € (2020: 3 694 Mrd €). Die Bestände der im Rahmen des APP erworbenen Wertpapiere stiegen um 214 Mrd € auf 3 123 Mrd €, und die Bestände des PEPP stiegen um 827 Mrd € auf 1 581 Mrd €.

Medienanfragen sind an Herrn William Lelieveldt zu richten (Tel. +496913447316).

Anmerkungen:

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Europäische Zentralbank

Generaldirektion Kommunikation

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